Bergsträßer Experten sprechen zum Thema Augengesundheit
Im Magazine echo-online.de wurde der folgende Artikel veröffentlicht.
Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach hatte mehrere Fachleute zu einem
Gedankenaustausch eingeladen. Worauf dabei der Fokus gelegt wurde.
Heppenheim. Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach hatte zum Thema Augengesundheit Experten zum Gedankenaustausch eingeladen. Dies angesichts der Tatsache, wie wichtig gutes Sehen zur Bewältigung des beruflichen und privaten Alltags ist und welche große Bedeutung auch die Früherkennung von Augenkrankheiten wie Grüner Star oder Netzhautproblemen hat.
Als Fachleute hatte Beckenbach dazu Dr. Josef Wolff, Facharzt für Augenheilkunde, Dr. Oliver Saur von der Heppenheimer Stadtapotheke, den Optikermeister Martin Siekmann und das Präventionsteam des Landkreises eingeladen. Hintergrund war die Information, dass laut der WHO weltweit über eine Milliarde Menschen unter Seheinschränkungen im Nah- oder Fernbereich leiden, von denen zahlreiche bereits erblindet oder sehr starksehbehindert sind.
Auch Personen aus Nachbarkreisen werden behandelt
„Auch in Deutschland wird dem Thema Augengesundheit nicht überall die notwendige Aufmerksamkeit zuteil“, stellte Beckenbach fest. Allerdings konnten weder sie noch die Fachleute entsprechende Statistiken für den Landkreis vorlegen, was die Zahl der Menschen hier mit Augenerkrankungen oder Sehbehinderungen anbelangt.
„Das hängt damit zusammen, dass im Kreis Bergstraße in den Praxen auch Patienten aus anderen Kreisen, etwa dem Landkreis Darmstadt-Dieburg oder auch der Stadt Darmstadt behandelt werden“, erläuterte dazu Josef Wolff. Er verwies darauf, dass auch bei ihm im Augenzentrum in Heppenheim neben Patienten aus dem Kreis Bergstraße auch Menschen aus den Nachbarkreisen behandelt werden.
Wie die Erste Kreisbeigeordnete verwies auch er auf die schwereren Augenerkrankungen, vor allem die altersbedingte Makuladegeneration bei älteren Patienten. Diese Erkrankung gibt es sowohl in der trockenen als auch der feuchten Form und sie ist die häufigste altersbedingte Sehbehinderung bei Menschen über 75 Jahren. Wolff gab dabei Einblick in die Verläufe dieser beiden Erkrankungen.
Optikermeister Martin Siekmann gab dabei Einblick in die unterschiedlichen Hilfen bei dieser Form der Augenerkrankung und zeigte Hilfsmittel auf wie die klassische Leselupe, den Lesestein oder auch spezielle Brillen mit Eigenvergrößerung oder die Fernrohrlupenbrille fürs Fernsehen. Der Augenarzt Wolff verwies dabei darauf, dass die Gruppe Betroffener immer mehr Hilfen brauche, um nach Möglichkeit alltagstauglich zu bleiben.
Kurzsichtigkeit bei Kindern nimmt zu
Eine andere Augenproblematik, so die Experten bei diesem Gespräch, ist der sogenannte grüne Star, ein Glaukom mit erhöhtem Augendruck, der Schädigung des Sehnervs und Ausfällen im Gesichtsfeld. Diese Schäden seien irreparabel, daher sei die Früherkennung ab dem 40. Lebensjahr wichtig, etwa durch Messung des Augeninnendrucks sowie einer Gesichtsfeldanalyse.
Neben diesen altersbedingten Augenproblemen sprachen die Experten auch die Sehprobleme bei Kindern an. So sei bei diesen die Kurzsichtigkeit zu einem Riesenproblem geworden. „Diese Erkrankung bei Kindern nimmt rapide zu“, sagte Wolff.
Als damit verbundene spätere Risiken nannte er grünen und grauen Star sowie eine Netzhautablösung. Diese Zunahme der Kurzsichtigkeit gebe es weltweit. Bis 2050 rechne man damit, dass dieses Problem bis zu 50 Prozent der Kinder treffe. Als einen Grund nannten die Fachleute die vermehrte Handynutzung der Kinder, die daher dringend reduziert werden sollte.